„Was heisst: Sich im Denken Orientieren?“ fragte der deutsche Aufklärungsphilosoph in einer Schrift aus dem Jahre 1786. Wer denkt, unterscheidet – zum Beispiel zwischen «Sinnlichkeit» und Vernunft, oder zwischen Glaube und Vernunft. Unterscheidungen schaffen Orientierung. Aber sie können auch starr und ideologisch werden.
Dann braucht es die Anstrengung des Denkens, um solche Unterscheidungen wieder zu verflüssigen und unnötige Abgrenzungen und Antagonismen abzubauen. Dann geht es darum, den einen Pol im anderen zu sehen. Das gilt auch für Menschen, die am europäischen Projekt der Aufklärung in der einen oder anderen Weise festhalten möchten. Aufklärung – oder was daraus geworden ist – muss permanent über die verhärteten Unterscheidungen aufgeklärt werden, die aus ihr hervorgegangen sind und bis heute unsere Köpfe und Herzen und gesellschaftspolitischen Strukturen kolonisieren. Zum Beispiel die Unterscheidung zwischen Theologie und Philosophie, zwischen normativ und deskriptiv, zwischen konservativ und progressiv, etc.
In diesem Sinn steht foχs für die Schaffung eines „Ortes“, der übergreifende Vernetzungen des gegenwärtigen Denkens in Theologie, Philosophie und Wissenschaft gezielter aufnimmt und reflektiert als dies sonst möglich oder erwünscht ist. Oder anders gesagt, Denken und Glauben sind – im Unterschied zum deutschen Bier – niemals „rein“. Auch heute geht es darum, das eine im anderen zu sehen.